Mit Fahrrad und später auch Leihwagen


von

Uruguay nach Argentinien und Chile

TEIL 5




21. Tag, 08.12.17

Morgens wartete ich 2 Stunden auf den Tankstellenbesitzer, des Handy´s wegen.
Nach 30 Kilometern fuhr ich an einem Haus vorbei mit der kaum lesbaren Aufschrift „Restaurant“ und tatsächlich, die Dame des Hauses fragte zunächst nach, was ich denn essen wolle. Meine Antwort war: "Ich esse das, was Sie mir auf den Tisch stelle!" Sie servierte mir Nudeln mit Ei, einen ganzen Topf voll und Salat. Sie wunderte sich wohl, der Topf war leer, ich hatte 3 Tage kaum etwas gegessen außer Keksen und „media lunas“. Ich unterhielt mich lange mit einem jüngeren Mann, besser, er unterhielt sich mit mir – hatte nicht alles verstanden, das war ihm wohl egal.

Unterwegs traf ich auf einen am Straßenrand liegendes altes Fahrzeug – Ölkontrolle. Der Fahrer sprach mich an – deutschstämmig – ich erhielt zwei Flaschen Wasser - eisgekühlt! – das war sehr beruhigend für die Nacht am Straßenrand. Ich saß noch eine ganze Weile hinter dem Gebüsch, da zog in geringem Abstand ein Fuchs vorbei, er bemerkte mich nicht, hatte wohl den Geruch der Landschaft schon angenommen.

Ich bin in der Nähe von Nuevo Leon und noch sehr weit bis San Antonio Este, daher der Halt auf der Strecke. Ein Versuch zu telefonieren war vergeblich.






Messungen mit dem Fahrradcomputer
21. Tag
Start
Ziel
Kilometer
Zeit
Durchschnitt
Tourkilometer
08.12.17
bei Viedma
Strecke RN 3
92,74
5:42
16:24
1834

'

22. Tag, 09.12 2017

Nach einer fast ungestörten Nacht – ein Vogel hatte wohl ein Nest in meinem Gebüsch – begann es gegen 6 Uhr zu stürmen.
Auf der Fahrt merkte ich die Windböhen und sie ließen mich zweimal unabsichtlich den Straßenrand – den Grünstreifen – erreichen - ohne Sturz.

Nach ca. 20 Kilometern hielt plötzlich ein Geländefahrzeug neben mir an. Er hatte mich zuvor schon überholt und zeigte wohl Mitleid, er sah, wie ich gegen die seitlichen Böhen ankämpfte. Kurzum, er nahm mich mit – ich hatte nichts dagegen – und brachte mich bis zu einem Campingplatz in Las Grutas. Wir unterhielten uns ausgiebig, die Fahrt kam mir vor wie im Flugzeug, nach drei Wochen des Radfahrens.

Auf dem Platz hatte ich dann viel Zeit Wäsche zu waschen und vor allem mich (damit die Füchse mich wieder riechen können), den Ort zu besuchen und in einer Tankstelle und später in einer Pizzeria wieder Kontakt mit Deutschland aufzunehmen.
Drei Tage hatte man von mir nichts mehr gehört - Zurück in der Zivilisation!




Die RN 3 endet ca. 24 Kilometer nach Ushuaia im "Parque Nacional Tierra del Fuego" bei ~ 3080
da habe ich ja noch einen langen Weg vor mir!








Messungen mit dem Fahrradcomputer
22. Tag
Start
Ziel
Kilometer
Zeit
Durchschnitt
Tourkilometer
09.12.17
Strecke RN 3
Las Grutas
23,91
2:10
10:96
1848



23.Tag, 10.12.17
'
Heute bin ich nur bis zur Kreuzung der Ruta 3 und 23 (Richtung Barilodge) gefahren.
Die ersten 9 Kilometer von „Las Grutas“ auf die Anhöhe der Ruta 3 waren kein Problem, danach heftigsten Gegenwind, mehrmals musste ich die Straße verlassen und im Kiesbett abbremsen. Anbetracht der Tatsache, dass die nächste Versorgungsstation noch über 90 km entfernt ist, beschloss ich an einer Tankstelle zu bleiben – (Kaffee, Gebäck, belegte Brote, Getränke, Toilette und Internet) – was will man mehr. Doch ließ mich auch das Gefühl nicht los, je weiter ich nach Süden fahre, um so schwieriger werden die Bedingungen gegen den Wind zu fahren.



Sie wärmte sich auf - wie lange noch? Ich sah sonst nur überfahrene Schlangen.




Messungen mit dem Fahrradcomputer
23. Tag
Start
Ziel
Kilometer
Zeit
Durchschnitt
Tourkilometer
10.12.17
Las Grutas
Kreuzung
34,04
2:44
12:44
1882





24.Tag, 11.12.17

Heute bin ich bis El Elpalme gefahren.
Nach einer ruhigen Nacht an der Tankstelle YPF – konnte den Blog bearbeiten und aktualisieren – fuhr ich los und der Wind stand günstig für mich, eigentlich stand er nicht, sondern bließ mir stets in meinen Rücken.

Schon um 7:30 Uhr konnte ich losfahren und schaffte kurz nach 12:00 Uhr die 80 Kilometer, das hatte ich in meinem Tourendasein noch nie bewältigt.

An der Tankstelle in Sierra Grande etwas getrunken, wozu hier die Nacht verbringen, dachte ich mir und ließ mich weiter vom Wind treiben. 8 Kilometer vor El Elpalme fragte ich mal bei der Polizei an, wo ich denn übernachten könne. Sie boten mir erstmal Kirschen an und wir unterhielten uns (wie schon so oft mit der Polizei). Sie informierten mich über ein Restaurant eben 8 Kilometer weiter.

Unterwegs hielt noch ein Campesino und und fragte mich aus.

Die Leute sind sehr nett und natürlich auch neugierig auf das "Woher und Wohin". - Ich weiß, ich wiederhole mich! - Werde auch wiederholt freundlich angesprochen! -
Hinter dem Restaurant zwischen Hühnern und Hunden konnte ich mein Zelt aufschlagen.
So beendete ich mit 146 Kilometern und gut gesättigt den Abend. Heute sah ich die ersten Guanakos, bin wohl in Padagonien angekommen.








Messungen mit dem Fahrradcomputer
24. Tag
Start
Ziel
Kilometer
Zeit
Durchschnitt
Tourkilometer
11.12.17
Kreuzung
El Elpalme
146,00
7:03
20:66 ! ! !
2028

 

25. Tag, 12.12.2017

Ich werde wohl in Puerto Madryn ankommen, das hatte ich nach der langen Tagestour zuvor schon möglich gehalten. Ich kam auch an, aber nicht so einfach, da der Wind sich drehte. Noch an der Ruta 3 trank ich etwas, als ich die Tankstelle verließ fror ich und musste neben Windjacke auch Pullover anziehen - (zu wenig Essen/Energie). Es ging noch ca. 8 Kilometer bis zur Stadt.

Gleich zu Beginn fand ich einen groß angelegten Zeltplatz, allerding alles offen und unbewacht, warme Duschen zwar, aber es bließ ein kalter Wind. Zuvor hatte ich ganz in der Nähe des Patzes noch etwas Essbares einkaufen können, so wurde mir nach und nach wärmer.

Neben mir war ein junge Familie mit ihren vier Kindern untergebracht. Sie stammen aus Belgien und waren 4 1/2 Monate mit Fahrrad unterwegs – begonnen hatten sie in Cusco/Peru (4000 Meter hoch!). Sie traten am nächsten Tag ihre Heimreise mit Flug nach Buenos Aires an. Wir tranken dann noch zusammen einen Schluck Bier.

Eigentlich wollte ich ja ein paar Tage auf der Peninsula Valdes bleiben. Doch meine Idee das Fahrrad und Gepäck auf dem Zeltplatz einschließen zu lassen und einen Bus zu nehmen stieß bei dem Platzherren auf keine Gegenliebe. Hinzu kam natürlich noch die Überlegung, dass die Straßen auf der Halbinsel Schotterpisten sind.

Am nächsten Tag kam eine günstige Windrichtung und ich fuhr weiter in Richtung Süden.




Pause - Grüßende Fahrzeuge und Fahrzeuginsassen




Puerto Madryn


Messungen mit dem Fahrradcomputer
25. Tag
Start
Ziel
Kilometer
Zeit
Durchschnitt
Tourkilometer
12.12.17
El Elpalme
Puerto Madryn
88,26
7:08
12:36
2116

STRAVA
(manche Angaben bei Strava stimmen nicht, da ich mein Handy nicht immer laden kann, es daher nach dem Start ausstelle
und am Ende wieder an, so zieht Strava eine Gerade und die Zeit verändert sich)





F O R T S E T Z U N G - T E I L 6

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