Mit Fahrrad und später auch Leihwagen

6. Tag, 23.11.17

Gefahren von Buenos Aires / Tankstelle bis La Plata / La Balandra.

Ich fragte mich durch, bei eine Polizeistation bekam ich einen Hinweis auf einen Platz mit Übernachtungsmöglichkeit.
Natürlich wollten die Beamten wissen, woher und wohin ich wollte. Es waren ja nicht viele Fahrradfahrer unterwegs - auf dieser Strecke habe ich erst ganz im Süden welche gesehen.

Diese Neugierde und Gespräche hielten auf meiner ganzen Reise an, solange ich mit dem Fahrrad fuhr. Überall plauderte ich mit der Polizei, beantwortete ihre Fragen, sie telefonierten, erkundigten sich nach Zeltplätzen, warnten mich vor den LKW´s, ibekam Wasser von ihnen oder wir tranken zusammen auch mal Mate - Tee. - für mich war dies eine herrliche Erfahrung!

Kaum hatte ich die Richtung eingeschlagen, stoppte mich ein Motorradfahrer. Ich sollte ihm folgen, das bedeutete, ich war eingeladen. Er, ein Sportlehrer und Bademeister am Strand des Rio de la Plata – braunes Süßwasser – zeigte mir meine Unterkunft, das auf Stelzen gebaute Holzhaus (Strandwächter) wurde mein zu Hause für diese Nacht. Seine Ex- Frau und weitere Guards waren auch da.

Für eine warme Dusche wurde gesorgt – extra Wasser aufgewärmt und mir im Eimer gereicht – toll, wie sich die Leute um mich kümmerten. Sie verließen schließlich den Platz und nach Bierkauf kam ich noch ins Gespräch mit dort Ansässigen. 

Morgens musste ich allerdings mein Rad und alle Gepäckstücke vorsichtig über die Treppe herunterlassen, denn das Wasser erreichte schon das Treppenende. Ein tolles Erlebnis!

Vielen Dank! Muchas gracias!

7. Tag, 24.11.17

An diesem Tag fuhr ich bis Veronica, südlich von La Plata gelegen. An einer Tankstelle halfen mir zwei nette Bedienstete meine argentinische SIM-Karte einzurichten. Dies klappte zunächst, doch letztlich wurde meine Identität nicht akzeptiert – dies hatte ich später erfahren; so war ich stets auf W-LAN angewiesen, da es in fast allen Tankstellen und Retaurants gab.

An einer Pizzeria fragte ich mal wieder nach einem Standplatz und der Besitzer ganz selbstverständlich und freundlich verwies mich auf eine kleine Wiese unter Bäumen mit Wasseranschluss. Abends gab´s natürlich Pizza und zwei große Bier – es gibt nur große – 1 Liter Flaschen, ich musste mich daran gewöhnen - ist mir nicht schwergefallen!

Immer wieder am Straßenrand! Difunta Correa

8.Tag, 25.11.17

Die Kreuzung der Ruta 11 mit 63 wurde mein Übernachtungsplatz.
Es war die Polizeistation, nicht in der Station sondern neben ihr durfte ich mein Zelt aufschlagen. Dort gab es Wasser. Zuvor hatte ich unterwegs eine Radreparatur. Schleifgeräusche machten sich bemerkbar, der Tritt wurde anstrengender. Ich hatte schon die größten Bedenken bezüglich der Weiterfahrt! - Expeditionsrad! - Nicht aber das Schaltgetriebe war die Ursache sondern eine Schraube, die sich am Hinterrad gelöst hatte – Spitzenklasse, wie kann so etwas passieren. Gut, dass ich eine Kombizange dabei hatte.
Diesen Abend beschloss ich ohne ein Bier und frierend schon um 19:00 Uhr.

 9. Tag, 26.11.2017

Fahrt bis Pinamar über die Rutab 56, eine Rennstrecke. Autos brausten mit hohem Tempo an mir vorbei. Pinamar ist ein Badeort und es ar Wochenende. Viele Schlaglöcher, ich sah eine Steinbrocken mitten auf der Straße liegen - ein Zusammenstoß mit diesem endet tragisch. Am Wegesrand viele unterschiedliche Vögel, jede Menge Störche und immer wieder tote Schlangen – Sumpfgebiet.

Gegen Ende der Fahrradtour konnte die Gesamtstrecke in Argentinien einteilen in 1000 km Kühe / 1000 km Getreidesorten / 1000 km Pampa mit Guanakos.

Über weite Strecken keinerlei Versorgungsmöglichkeiten, Tankstellen sind für mich für die Versorgung gut und es gibt dort stets Internet. Morgens bekam ich oft die "media lunas" (Hörnchen), Kaffee, es gab Würstchen und eine Vielfalt von Kecksen.

In Pinamar fand ich mal wieder einen Zeltplatz vor.
Abends lud mich eine junges argentinisches Paar ein. Er untersuchte - beides Ärzte - gleich mein vor der Tour etwas lädiertes Knie. Doch dieses Knie plagte mich die ganze Reise über nicht - hatte ja vorbeugend einige Schmerzmittel dabei, die ich nie benötigte - keine Medikamente, musste nie meine Reiseapotheke öffnen.

10.Tag, 27.11.17

starker Gegenwind (sollte später allerdings noch stärker werden), Windböen ließen mich – heute – nicht weit kommen. So sitze ich nun in Villa Gesell, konnte den Computer mit Strom versorgen und an meinem Blog arbeiten.

Kalter Wind – habe alle Jacken an und friere – ich muss essen!