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TEIL 3

5 Fahrtage - 12.12. - 16.12.19




Fahrtag 6 - 12.12.19 - Ein Problemtag sollte mich erwarten, allerdings nur bezogen auf meine platten Situationen des Hinterrades.

Auf den 61 gefahrenen Kilometern musste ich dreimal den Reifen abmontieren, Schlauchwechsel.

Beim ersten half mir ein netter Herr, weitere kamen hinzu. Bei dem zweiten ungeplanten Stopp am Straßenrand, ich war sicher schon 30 Minuten beschäftigt, half ein Motorradfahrer. Er ließ den Schlauch vulkanisieren, fuhr mitsamt meinem Rückrad zurück in ein Dorf und er kam wieder. (Hilbert Manuel Burgos Jurado)

Der dritte Stopp, wieder einen Platten, das war dann zu viel. Ich fragte an dem nebenstehenden Haus nach, ob ich nicht bei ihnen einen Platz finden könnte um zu übernachten.

Sie fanden einen, gaben mir Wasser und ein Essen (Fisch und jede Menge Reis) bekam ich auch. Das Zelt brauchte ich nicht, ich schlief auf meiner Matte mehr oder weniger gut, so weit der vorbeiziehende Verkehrslärm dies zuließ und eine mich nachts besuchende Katze.

Morgens, nach selbst gekochten Kaffee, ersetzte ich den noch neuen aber platten Schlauch. Das Wasser dazu entnahm ich einer Wassertonne, gut abgekocht ergab es keine Folgen.

Selbstverständlich habe ich mich für die ungewöhnliche Gastfreundschaft finanziell erkenntlich gezeigt





Preise in $ (am.Dollar) - 2,90 $ entsprechen 2,45 € !!! - für den Preis für einen Liter Super kann ich fast eine Mahlzeit erhalten!










Fahrtag 7 - 13.12.19 - Nach erfolgreicher Reparatur – kurz nach 6 Uhr stand ich auf – setzte ich meinen Weg fort.

In Milagro, wo ich am Vortage eintreffen wollte, suchte ich ein Fahrradgeschäft auf, was nicht ganz so einfach war, kaufte ein, kaufte kleine Dollarscheine, die großen wechselt jeder sehr ungern, wenn überhaupt. '

Ich ließ auch meinen neuen aber kaputten Schlauch vulkanisieren – für einen Dollar.
Nun suchte ich wieder die „E25 Sur“, da hatte ich mich heftig verfahren und immer wieder bei Nachfragen unterschiedlichste Antworten erhalten.

Letztlich mit dem Navi des Handys gelang es mir.

In „Virgen de Fatima“ sitze ich nun in einem Hotel für 15 $ und schreibe Texte. Aus der Toilette, das auch über ein Fenster verfügt, verfolgen mich die Radioklänge Ecuadors, sie sind überall zu hören, vor jedem Geschäft, auch wenn das nächste nur drei Meter nebenan liegt.

Manchmal wippe ich rhythmisch auf dem Fahrrad sitzend mit.
Heute sprach mich ein Ecuadoreaner auf englisch – besser amerikanisch an, kaufte mir drei Muffins, wir tauschten uns aus und weg war er wieder.

Es sprechen mich sehr viele Leute an – gerne gehe ich darauf ein.







Fahrtag 8 - 14.12.19 Vor einer Woche begann ich fahrend die Tour. Heute nun saß ich nach ca. 55 Kilometern in einem Restaurant, in dem es auch andere Essen gibt als die Üblichen. Einen einfachen Toast, Eis mit Sahne und einen Kaffee – und die Frage nach der nächsten Stadt und der Möglichkeit zu übernachten. Da zeigte der freundliche Herr mit dem Finger auf die Nachbarstüre:

Ein Hostal – einfach – zentral – 10 $ – aber/und – mein Zugang zu diesem Block funktioniert hier – eine gute Netzverbindung.
So komme ich Peru näher, eben nachgesehen lese ich noch 148 Kilometer. Aber darauf kommt es mir nicht an.

Ich muss nur daran denken kleine Dollarscheine präsent zu haben. Heute morgen brachte ich keinen Dollar mehr für den Kaffee / (2x) zusammen, er war auch mit weniger zufrieden.
In einem Geschäft wollte ich Wasser kaufen, meinen 20 Dollarschein hat die Dame nicht annehmen können und ich blieb zunächst ohne Wasser.










Fahrtag 9 - 15.12.19 Immer weiter die E25 gen Süden, sie führte mich auf breitester Straße irgenwann nach Machala.

Unterwegs hörte ich nach einem Ort die Polizeisirene hinter mir und wunderte mich noch, dass das Fahrzeug so langsam fuhr. Irgendwann erkannte ich den Grund: Sie machten den Weg frei für eine riesige Radlergruppe, die so nach und nach an mir vorbeizog. Natürlich wurde ich auf dem Fahrrad sitzend auch angesprochen und auch von den rechts und links der Straße stehenden Zuschauern beklatscht sie bogen links ab, ich blieb auf meiner Straße.

Nach einer Stunde wollte ich mal wieder etwas trinken, da sah ich schon von fern einige von ihnen und sie boten mir Kokosmilch an und fragten mich aus.

Einer der Gruppe lud mich für den nächsten Tag in sein Fahrradgeschäft ein - gegen 9 Uhr - das ist mir allerdings zu spät, zumal Machala eine größere Stadt ist und ich mich durchfragen müsste. (Wollte ja nicht noch einmal ein zu enges Fahrradshirt erhalten)

Ich erreichte an diesem Abend Machala und nach der Hitze kehrte ich auch in das nächstgelegene Hostal ein, mein Rad musste ich die Treppe hochtragen und in mein Zimmer stellen. Abends fand ich eine Pizzeria in der Nähe, super gut und gut im Preis, der Besitzer lebte jahrelang in Trentino – 18 Dollar inkl. zweier kleiner Biere!





links: Den ersten Fahrradtouristen, den ich traf - aus Argentinien, gestartet vor einem Jahr in Ushuaia - "fin del mundo" auf dem Weg nach Mexiko.

Ich traf später nur noch auf drei Biketouristen.














Fahrtag 10 - 16.12.19 Von Machala zurück auf die Hauptverkehrsstraße in Richtung Peru.

Tolle, breite Straße, es lief bestens und kam so nach unkompliziertem Grenzübergang in Tumbes an. Dort natürlich mal wieder Verkehrschaos, fragte mich durch und fand fast am „plaza de armas“ ein Hostal, konnte Geld wechseln und ein kleines aber gutes Essen zu mir nehmen.

Ich bin in Peru, die Straßenränder sehen anders aus, da liegen mehr Dinge herum, die da nicht hingehören – ab so schlimm wie nördlich von Bari in Italien ist es nicht.

Gerade eben, während die Bilder geladen wurden, erzählte mir der Herr an der Pforte, es sei aus Venezuela. Ich hatte ja schon einige Gespräche mit Latinos von dort geführt, auf der Straße wandernde Familien mit ihren Kindern gesehen und nun an der Grenze ein Zelt mit Menschenmassen, während ich fast alleine die Grenze passierte.