TEIL 2 - Fahrtage 07.12. - 11.12.2019
Noch ein Abschiedsbild während ich auf den Transport wartete. Ich ließ mich südlich vor die Stadt fahren. Tambillo war dann mein eigentlicher Strampelstart.
Kaum einige Minuten gefahren merkte ich, dass der Lenker wackelte, also nachschrauben und auch noch etwas Luft tanken. Bald ging es bergauf, ca. 400 Höhenmeter hatte ich zu bewältigen und meine höchstgelegene Strecke war auf 3167 Metern. Das hatte ich noch auf keiner meiner Touren erlebt. Die Luft wurde knapp, die Beine schwer. Doch mit häufigen kurzen Standpausen klappte das.
Es ging auch schon wieder bergab im Nebel und Regen mit viel Verkehr neben mir.
So erreichte ich eine kleine Ortschaft namens Tandapi, dort fand ich ein Hostal / Restaurant. Es war so ziemlich alles nass, es regnete die ganze Nacht.
Ich trank eine Limonade und wir unterhielten uns nett.
Mautstation - für Radfahrer frei
Um 5 Uhr morgens bimmelte mein Handy. Wer das wohl sein mag? Rüdiger auf der anderen Seite, bei ihm war´s 6 Stunden später.
Um sieben Uhr Frühstück, auf Marmelade musste ich verzichten, die haben sie hier nicht. Die Leute hier essen morgens auch Reis, Eier, Hühnchen zum Frühstück. Für mich gab´s dann Schinken auf´s Brot.
Um 8 Uhr saß ich auf dem Rad in mehr oder weniger nassen Sachen aber bei trockenem Wetter, fast stets bergab, da trocknet alles schnell.
Wie zuvor geplant erreichte ich Santo Domingo De Los Colores, mietete mich aber in einem Hotel ein in Erwartung des nachmittäglichen Regens. Es blieb trocken.
Nach Ankunft Klamottenwechsel und Spaziergang in die Stadt. Sehr geschäftig Sonntag und vor den Läden die „Bauchläden“ Straßenverkäufer Kaffee trinken und etwas Süßes dazu.
Auf dem Rückweg hat es dann einer versucht, mit einem schnellen Griff fasste er mir von hinten in die linke Hosentasche. Was hatte er erwischt? Mein dreckiges Taschentuch. Nach einem Schrei von mir ließ er es fallen und rannte davon. Mein Taschentuch hatte ich wieder.
Natürlich bin ich als Tourist zu erkennen, da muss ich schon aufpassen. Also in Zukunft alles in die Hose rein werde ja bald etwas abgenommen haben.
Schlange, giftig poder nicht?, wuste der Herr auch nicht - aber tot war sie.
Er beförderte sie von der einen Straßenseite auf die andere.
Heute bin ich bis Buena Fe gefahren, eine Durchgangsstraße in Richtung Guayaquil, stark befahren. Morgens Busse, die auf Handzeichen anhalten, im Eingang oft ein Einweiser, der sich bei offener Türe gut festhält. Es ging gut voran, die Temperatur stieg.
Unterwegs machte ich an einem Straßenrestaurant Halt und bestellte Fleisch, Reis, zwei frische gepresste Orangensäfte und einen Kaffee für 3 $. Ich war in diesem von mehreren Restaurants der einzigste Gast und wir kamen ins Gespräch. Ein Stück Fleisch, ich konnte es nicht zerkauen, erhiet in ein Hund - unbemerkt!
Mein Fahrrad und der ältere Mann darauf werfen Fragen auf.
Der Abend endete in einem Hostal in Buena Fe und ich saß Stunden vor dem Hostal mit einem Bier große Flasche. Die Besitzerin und junge Männer, die aus Venezuela kommend hier wohl Arbeit gefunden hatten. Den Vater eines jungen Mannes in Venezuela verblieben durfte ich per Internet begrüßen. Auf dieser Fahrt dahin hielt noch ein junger Motorradfahrer aus Quito an, der mit mir unbedingt ein Video drehen wollte. Weitere Wartende Busstation staunten auch über den gut ausgerüsteten jungen Mann.
Zum ersten mal sah ich Kakaobohnen, die auf der Straße getrocknet werden ...
...und jede Menge an Bananenplantagen
Abendessen nach der Arbeit
10.12.2019
Ich wollte eigentlich am Tag zuvor Quevedo erreichen, dies tat ich dann auch am 10.12.
Wenn die Leute mich ansprechen, möchte ich auch Zeit für sie haben und ich erfahre doch einiges über Land und Leute. So auch an diesem Tag. Ich hielt zufällig vor einem Fahrradladen an, um nach dem Weg zu fragen, Quevedo ist eine Großstadt, Richtungsanzeigen kommen dann, wenn man schon abgebogen war meist falsch.
Kurz nach meinem Nachfragen vor dem Fahrradladen folgten mir zwei junge Männer auf Rädern und meinten, ich solle nochmals zurückfahren zu dem Geschäft. Dort gab man mir Wasser, stellte viele Fragen zu meinem Rad, machten Fotos und schenkten mir ein viel zu enges Radshirt. Einige Aufkleber mehr habe ich nun auf meinem Rad.
Trotz der Orientierungen verirrte ich mich mehrmals und beschloss den Radlertag früher als geplant zu beenden.
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