Chile 1991 - 1992
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Unser Haus, der rechte Teil, war renoviert, musste außen noch gestrichen werden. Die Einfahrt passte ich für mein hohes Fahrzeug an.
Im Erdgeschoss befanden sich neben der Küche noch zwei weitere Räume, im ersten Stock das Schlafzimmer und zwei kleinere Räume, Arbeitszimmer und Stauraum. Das Eingangszimmer benutzten wir nicht und mussten es daher auch nicht heizen. Es genügte ein Küchenofen und eine mit Flaschengas betriebene Heizung. Die Wärme zog nach oben. Im Bad war ein Heizstrahler angebracht. Bei starkem Wind -und den hatten wir häufiger - bewegte sich oben im Schlafzimmer der Vorhang. Heizen mussten wir das ganze Jahr über, im Sommer erst abends. Mit Holz oder Gas, das Holz musste natürlich gespalten werden und etwas getrocknet. Oft war nur zu feuchtes Holz vorhanden, wenn dann noch der Wind von der falschen Seite kam, war das Anheizen mühevoll und hin und wieder blies es den ganzen Rauch in die Küche und den angrenzenden Raum. Dieser Rauch setzte sich in der Kleidung ab. Zu Beginn fiel uns auf - in den Colectivos - dass unsere Mitfahrer nach Rauch rochen. Bald verstand ich warum. Als wir nach unserer Rückreise im Dezember 1992 unser Gepäck in Deutschland entgegen nehmen konnten, rochen unsere Kleider auch noch nach Rauch. Nach einiger Zeit in Puerto Montt merkten wir es nicht mehr. Lourdes und ich machten es uns gemütlich und richteten uns ein mit Möbel, die wir vor unserer Abreise verkauften oder verschenkten. Es wurde auch gegärtnert und Rasen gemäht. Nach einem Einbruch im Nachbarhaus sicherte ich zusätzlich unsere Fenster. So gab es auch neben Schulvorbereitungen noch einiges zu tun. Wir fühlen uns die beiden Jahre recht wohl in unserem Haus. Dies hatte auch damit zu tun, dass wir bald unsere Nachbarn kennenlernten, Theresa und Waldemar mit deren Kindern Carlos und Rodrigo. Ich stand vor dem Haus, als mich unser Nachbar "auf deutsch" ansprach. Daraus entwickelte sich ein sehr nette Freundschaft und allzuoft waren wir Gäste bei den Nachbarn - und wir Männer tranken so manch einen Pisco z.B. aus dem "Valle del Elqui", dieses Tal sollten wir später auch besuchen, nicht wegen des Getränks, vielmehr der "Gabriela Mistral" wegen, der ersten Literaturpreisträgerin aus Chile. Dank Internet haben wir bis heute Kontakt und können uns austauschen. So sind ja die Eingangsbilder dieser Homepage mit dem Vulkan "Calbuco" von Carlos. Carlos wohnte bei einem Schüleraustausch in Deutschland bei uns in Bühl und Rodrigo besuchte uns einmal. Diese Seite sei EUCH gewidmet! |
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Das einsame Auto während der Zeit mit Gipsfuß.
Alle 6 Wochen säubern das Kamins. |
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Wir bekamen einen kleinen Hund durch unseren Schulleiter. Kurze Zeit später erlitt ich einen Achillessehnenriss (2. Mai 1991) bei dem Lehrervolleyballspiel. Ich dachte zunächst, es hätte mir ein Mitspieler in die Wade getreten. Doch alle weiteren Volleyballkollegen verneinten dies. Zufällig waren zwei der Mitspieler Ärzte, die recht schnell die Diagnose stellten und meinten, das müsste sehr bald operiert werden. Ich dachte zunächst, das gibt sich wieder, doch mit dem Fuß aufzutreten war unmöglich. So war mein Spiel zu Ende und die Sorge in mir wuchs,ob ich wohl nach Deutschland fliegen müsste? Mein lieber Kollege Hansi half aus und brachte mich in ein öffntliches Krankenhaus. Da wurde ich verbunden. Doch nun ging sie Suche los, wo operieren? Bald stellte sich heraus, dass es eine neue Orthopädie in Puerto Montt gab, seit wenigen Wochen erst. (Hospital Mutual De Seguridad Puerto Montt) So fuhr mich mein Kollege in dieses neue Krankenhaus und ich wurde am gleichen Tage noch operiert. Kurz vor der Spinalanästhesie begrüße mich der Anästhesist, er war einer der beiden Ärzte und Mitspieler. Er hätte mir ja auch etwas über seine Klinik verraten können, das wäre für uns leichter gewesen. Die OP verlief ohne Probleme und ebenso meine Genesung. Bis heute hatte ich keine Probleme mit der Sehne! Vielen Dank den Ärzten und der Klinik! Drei Wochen Gips über das ganze Bein und nochmals drei Wochen ab Knie abwärts. Die ersten drei Wochen konnte ich unsere Treppe nicht überwinden, so stellte man mir das Bett unten auf. Die Endsocke hatte es unserem Hund "Fatti" besonders angetan. So hatte ich drei Wochen Abwechslung. Anwechslung verschaffte ich mir auch in der 3. Woche mit Holz hacken, das ja alles Lourdes bewältigen musste Mein Auto fuhr ein Kollege nach meinem Unfall in den Schulhof, dort stand es dann die ganzen sechs Wochen über, bis ich den Gips wieder los hatte. Die zweiten drei Wochen konnte ich, Dank meines Kollegen Hansi, der mich chauffierte, wieder mit Krücken zur Schule - da war ich froh! Auf einem Bild oben zeige ich drei Finger, dies bedeutete erstens eine zugelaufene Katze, die wir, weil blind, einschläfern lassen mussten, zweitens stellte ich bem Abholen des Wagens im Hafen von Valparaiso fest, dass die Kardanwelle beschädigt war und ich sie repaieren lassen musste und drittens meinte ich meinen Sportunfall. Leider kam noch ein Unglück dazu. Unser lieber Hund starb an Staupe in den Armen meiner Frau. Doch das wars auch schon an Unliebsamkeiten, die wir in kurzer Folge erleben mussten. |
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Teresa, Carlos und Rodrigo Troy, der Hund unserer Nachbarn - ein bisschen groß für seine Hütte. |
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Unsere lieben Nachbarn,
wie oft haben wir bei ihnen eine nette Zeit verbracht! Cangrejo (Krebs) |
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Wir haben mit unseren Nachbarn auch mal einen Ausflug zum Llanquihue gemacht, viel und oft bei ihnen gegessen und auch getrunken, Abschiedsessen. Kurz vor der Abreise überraschenten sie uns mit weiteren Gästen aus meinem Erwachsenensprachkurs. Am Abfartstag mit dem Bus nach Santiago standen sie alle da und winkten. |
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