Deutsche Schule Mogadischu
1985-90

Fahrt nach Süden
Kisimayo

Ostern 87

Ostern 1997 sind Bekannte und wir in den Süden des Landes gefahren. Immer an der Küste entlang über Merka, Coriole und Brava bis ins ca. 600 km entfernte Kisimayo.

Bei Jelib erreichten wir den Juba, den zweiten wasserführenden Fluss Somalias. Bei Giamame überschritten wir alle zum ersten Mal den Äquator.

Um Ostern herum warten alle auf die bevorstehende Regenzeit. Die Natur war augetrocknet, kaum Grün zu sehen. Staubig entsprechend auf den ungeteerten Straße. Erst auf dem Rückweg begann der este Regen. Die große Regenzeit in Somalia ist von März bis Mai und die kleine Regenzeit Ende Oktober bis Mitte Dezember.

Regenzeit bedeutet, dass es ab und zu mal regnet, auch stark - aber kaum tagelang.
(Als ich meine erste Wäsche zum Trocknen aufhing, begann es zu regenen - ein erster prägender Eindruck in Somalia.)

Im Süden wurde neben Mais und Tabak auch Zuckerrohr angepflanzt. Wir besuchten dort eine Zuckerfabri k - Juba Sugar Project - und ließen uns die Herstellung erklären, dort übernachteten wir auch. Der hersgestellte Zucker wurd nicht exportiert, da der internationale Preis tief stand - also eine Herstellung für das eigene Land. Ein Jahr später erfuhren wir selbst eine Zuckerknappheit, und bekamen Zucker nur auf Bezugsscheine einmal die Woche. Für uns war dies kein Problem, aber für den somal. Haushalt - Tee mit viel Zucker!

Weiter ging es über äußerst schlechte Straßen bis Kisimayo. In dieser Gegend änderte sich die Landschaft - es war grün und viele Anpflanzungen zu sehen - ähnlich wie in Kenia um Nairobi. Der Rest des Landes - ausgenommen am Shebelle-Fluss - wirkt eher trocken mit Dornbüschen. In Kisimayo besichtigten wir das Fischereiprojekt (Kühlhaus mit Kälteerlebnis nach langer Zeit) und ein Waisenhaus. Wir übernachteten im Gästehaus der GTZ. Abends wollten wir uns mit dem Fischereiexperten treffen. doch daraus wurde nichts. Das Militär hatte bei einer Razzia einen Mann erschosssen und die Angehörigen des Erschossenen demonstrierten - ständig waren Maschinengewehrsalven zu hören.. So bestand Ausgangssperre und wir aßen in dem Camp, in dem wir wohnten. Bei einem Frühstück am nächsten Morgen in einer Hotelanlage wurden wir belästigt - diesmal vehement von einem Strauß und einem Pavian. Über Brava traten wir wieder die Heimreise nach Mogadishu an.

Auf der Fahrt begann es auch zu regnen und wir konnten ein Naturschauspiel beobachten. Schwärme voller fliegender Termiten.

Blick auf Brava
Frau mit Kamel in der Nähe von Brava

Blick auf Brava von der höher gelegenen Straße
Baobab - Affenbrotbaum - Größenverhältnisse - Mitfahrerinnen ...
...und die Fahrer
Südhalbkugel der Erde - Juba - Nilpferd
Mit Teleobjektiv aufgenommenes Foto,
doch als die Leute das sahen, rannten sie uns mit Macheten hinter her.
Fruchtbarer Süden des Landes
Kamel zieht Karren - nie wieder gesehen!

Termitenhügel, Farbe bestimmt der Untergrund